Optimierungsprozess

Von der “Ursprungsvariante” zur optimierten Variante “Chalberhau Mitte”


Gestaltungsplan “Ursprungsvariante”

Die Ursprungsvariante ist hinsichtlich der hohen Ausnutzungsziffer von rund 19 (m3/m2), der optimalen Einpassung in die Landschaft und der Akzeptanz von Seiten der Grundeigentümer und der Gemeinde als Bestvariante eines ersten Variantenstudiums entwickelt worden. Die Variante orientierte sich an den vorgegebenen Grenzen im Gelände (Autobahn und Birchstrasse) und gewährleistete somit eine minimale Zerschneidung der Landschaft. Die bestehende Schüttung aus der Zeit des Autobahnbaus in den 1980er-Jahren wäre mit dieser Variante komplett in den Deponiekörper integriert worden. 

Der Gestaltungsplan der "Ursprungsvariante" wurde im Juni 2021 der Baudirektion des Kantons Zürich zur Vorprüfung eingereicht. Der im Gestaltungsplan enthaltene Umweltverträglichkeitsbericht dokumentierte das Vorkommen von seltenen Arten, insbesondere derjenigen der holzbewohnende Käfer (Xylobionten), im von der Erweiterung betroffenen Waldabschnitt. Im Herbst 2021 wurde nach den ersten Rückmeldungen der Kantonalen Fachstellen ein Optimierungsprozess gestartet, um die Beeinträchtigung dieses wertvollen Lebensraums zu minimieren.

Ausdehnung “Ursprungsvariante” im Luftbild


Optimierungsprozess

Damit eine möglichst effiziente Überarbeitung und Optimierung der "Ursprungsvariante" erfolgen konnten, wurde ein zweistufiges Workshopverfahren mit erweitertem Variantenstudium durchgeführt. Teilnehmer der Workshops waren die kantonalen Fachstellen, verschiedene Natur- und Interessenverbände, die Grundeigentümer, sowie die Gemeinde Rümlang. Durch diesen Prozess konnte gewährleistet werden, dass eine möglichst verträgliche und breit abgestützte Erweiterungsvariante gefunden werden konnte. Die Variante "Chalberhau Mitte" ging aus den Workshops als neue Bestvariante hervor. Sie stellt den optimalen Kompromiss zwischen allen Interessen dar und schont die vorhandenen Naturwerte im Rahmen der vielseitigen Ansprüche bestmöglich. Der Flächenanteil an Wald und Offenland ist nahezu im Verhältnis 1:1 und somit ein sehr ausgeglichenes Ergebnis.

Als weiterer Kompromiss wird im Gestaltungsplan festgehalten, dass der Wald beim Ausbau der Deponie etappenweise gerodet wird. Die wertvollsten Waldbereiche werden zuletzt gerodet, so dass sie ihre ökologische Funktion möglichst lange erfüllen können. Der Wald wird mit dem Fortschritt der Verfüllung der Deponie ebenfalls etappenweise wieder aufgeforstet. Im Endzustand wird gleich viel Wald zur Verfügung stehen wie vor dem Deponiebau. Als Hauptbaumart der Aufforstung wurde im Gestaltungsplan die Eiche festgelegt. 

Der Haupterfolg des Optimierungsprozesses liegt jedoch in der Entlassung eines bedeutenden Teils der ökologisch wertvollen Waldbereiche aus dem Erweiterungsperimeter.  


Faktenvergleich "Ursprungsvariante" 2021 mit optimierter Variante "Chalberhau Mitte" 2023 
alle Angaben inkl. bestehende Deponie
BHD = Stammdurchmesser 1.3 m ab Boden gemessen

   Variante “Ursprung” 2021  Variante "Chalberhau Mitte" 2023   
  Waldfläche  10.5 ha  7.95 ha
  Offenland  8.1 ha  7.79 ha
  Total Eichen  42 Stk  27 Stk
  Eichen BHD > 70 cm  33 Stk  13 Stk
  Anzahl Bäume  ca. 1'500 Stk  ca. 1'000 Stk 
  Ablagerungsperimeter    16 ha  13 ha
  Volumen Typ B   3 Mio m3  2.8 Mio m3
  Ausnutzungsziffer  18.75 m3/m2  21.5 m3/m2
 

 

 

Ausdehnung optimierte Variante “Chalberhau Mitte” im Luftbild